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Jugend und lehre die Gottlosigkeit. Ein ungerechtes Gericht verurteilte ihn zum Tode. So groß war feine Treue gegen die Gesetze seines Vaterlandes, daß er es verschmähte, sich der Voll-Ziehung des ungerechten Urteiles durch die Flucht zu entziehen. Bis zur Stunde seines Todes sprach er mit seinen Freunden über die Unsterblichkeit der Seele, tröstete sie über sein Scheiden und trank dann heiteren Mutes das Schierlingsgist, womit er vom Leben zum Tode gebracht wurde.
Ein Volk, bei dem ein Mann wie Sokrates als staatsgesähr-lich hingerichtet wird, ist der Freiheit nicht mehr fähig und nicht mehr würdig. Der Gemeinfinn und die Vaterlandsliebe waren unter den Athenern im Verschwinden begriffen, und infolge davon konnte sich die Stadt nicht wieder erheben und verlor mit den andern Griechen nicht volle siebzig Jahre nach dem Ende des peloponnesischen Krieges ihre Freiheit.
6. Alexander der Große.
Ungefähr 50 Jahre nach dem peloponnesischen Kriege gerieten die Thebaner, deren Stadt nördlich von Athen in der Landschaft. Böotien lag, mit den Spartanern und den Bewohnern der Landschaft Phocis in Streit. Weil die Thebaner ihre Feinde nicht zu bezwingen vermochten, riefen sie den König Philipp von Maee-donien zu Hilfe, dessen Herrschaft sich säst über den ganzen nördlichen Teil der Balkanhalbinsel erstreckte. Philipp leistete den erbetenen Beistand, nahm aber auch die wichtige Festung Elatea in der Landschaft Phocis in Besitz und ließ erkennen, daß er darauf ausgehe, die sämtlichen Griechen unter seine Botmäßigkeit zu bringen. Schon längst hatte der vaterlandsliebende Athener Demosthenes seine Landsleute und alle Griechen vor Philipp gewarnt; nunmehr bewog er die Mehrzahl der griechischen Stämme zu einem Schutzbündnis gegen den Maeedonier. Allein das vereinigte Heer der Griechen wurde (338) bei Chäronea geschlagen, und fortan waren die griechischen Staaten dem Könige Philipp untertan, wiewohl ihnen vorerst noch der Schein der Freiheit und Selbständigkeit verblieb.
Nach Königs Philipps Tode kam sein Sohn Alexander, ein Jüngling von glänzender Begabung und unersättlichem Ehrgeize zur Regierung. Alexander beschloß, den Perserkönig zu bekriegen, und ließ sich zu Korinth von einer Versammlung der Abgeordneten aller griechischen Staaten zum Oberfeldherrn der gesamten griechischen Streitmacht ernennen. Im Frühjahre 334 führte er fein nicht großes, aber wohlgeübtes Heer über den Hellespont und besiegte an dem Flusse Granikus den Statthalter des Perserkönigs. Binnen Jahresfrist unterwarf er sich den größten Teil von Kleinasien. Da, wo die Küsten von Syrien und Kleinasien zusammen-
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die Athener ihre Stadt verlassen und ihre ganze Wehrkraft zum Seekampfe sammeln sollten. Athen wurde von den Persern eingenommen und auf des Xerxes Befehl, durch Feuer zerstört. Tie griechische Flotte zog sich in den engen Meeresarm zwischen der Insel Salamis und der Küste von Attika zurück. ^ Viele Griechen gedachten den Kamps nicht anzunehmen. Aber Themi-stokles ließ dem Perserkönig kundgeben, wenn er die griechische Flotte vernichten wolle, so sei die Gelegenheit jetzt günstig. Xerxes ließ sich durch die List täuschen und befahl seiner Flotte den Angriff. Er selbst saß auf feinem Throne am Ufer, neben ihm Schreiber, die die Großtaten der Perser auszeichnen sollten. Allein in dem engen Meeresarme konnte die persische Flotte ihre Übermacht nicht entsalten, und die leichteren griechischen Schiffe warnt den schwerfälligen Fahrzeugen der Perser durch ihre Beweglichkeit überlegen. Ferxes erschaute die vollständige Niederlage seiner Flotte und floh eiligst nach Asien zurück. Ein Perserheer von 300000 Mann blieb jedoch in Nordgriechenland zurück. Im folgenden Sommer wurde es bei Platää von 100000 Griechen unter der Führung des Spartauerkönigs Panfanias geschlagen. Am nämlichen Tage erlitt die persische Flotte eine zweite Niederlage am Vorgebirge Mykale in Kleinasien durch den Athener Xanthippus.
Von mm an waren die Griechen sicher vor Einfällen der Perser. Sie hatten aber auch erfahren, wie stark ihre Nation war, wenn zu gemeinsamer Tat alle Stämme verbunden waren. Darum wurde ein Bund aufgerichtet, an deffen Spitze Athen trat.
5. Athens Glanz und Fall.
Die Spartaner sahen es mit Neid, daß durch Themistokles Athens Macht und Ansehen in Griechenland immer größer wurde. Sie verdächtigten ihn darum bei deu Athenern, er wolle die Herrschast an sich reißen, und bewirkten dadurch, daß der verdiente Mann von dem undankbaren Volke aus Athen verbannt wurde. Forthin war Aristides, den man wegen seiner Redlichkeit den Beinamen „der Gerechte" gab, der einflußreichste Mann iu Athen. Das Vertrauen der Bundesgenossen zu ihm war so groß, daß er zum Schatzmeister des Bundes erwählt wurde. Die Bundeskasse war ans der Insel Delos; durch den Bundesvertrag war bestimmt, wie viel Geld jedes Bundesglied zu zahlen hatte, wie viele Schiffe, wie viele Mannschaften zum Bundesheere zu stellen waren.
Durch Perikles wurde die Blüte, das Ansehen, die Macht Athens aus die höchste Stufe gehoben. Er bekleidete kein Amt, aber er wußte durch die hinreißende Macht seiner Rede die Volksversammlung für alle Anträge zu gewinnen, die er zur
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Hebung feiner Vaterstadt stellte. Er bewirkte, daß die Bundesgenossen nicht mehr Schiffe und Mannschaft zu stellen hatten, sondern dafür entsprechende Zahlungen an die Bundeskasse leisteten, die nun nach Athen gebracht wurde. Athen übernahm forthin die Verpflichtung, für eine tüchtige Flotte und ein fchlag-fertiges Heer zu forgen. Dadurch gerieten die Bundesgenossen mehr und mehr in Abhängigkeit von Athen, und die Athener behandelten sie mit der Zeit als ihre Untertanen.
Die Stadt Athen wurde durch Perikles außerordentlich verschönert. Er veranlaßte, daß aus der Akropolis, der Burg von Athen, der Parthenon, ein prächtiger Tempel mit der aus Gold und Elfenbein gefertigten Bildfäule der Stadtgöttin Pallas Athene, gebaut wurde. Eine herrliche Marmortreppe führte durch die Propyläen, ein fünffaches Säulentor, gleichfalls aus Marmor, in den Burghof zum Tempel. Auch mit unzähligen andern Prachtgebäuden, Tempeln, Theatern, sowie mit kunstvollen Bildsäulen wurden Athens Straßen und öffentliche Plätze geschmückt. Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft gelangten zu so hoher Blüte, daß man die Zeit des Perikles mit Recht das goldene Zeitalter Athens genannt hat.
Allein die Blüte Athens hatte keine lange Dauer. Äas herrische Benehmen der Athener gegen die Bundesgenossen und die Eifersucht der Spartaner führten zu einem 27 jährigen Kriege. Tie Staaten des Peloponnes unter Führung Spartas kämpften gegen Athen, darum heißt der Krieg der peloponuesifche. Nach manchen Siegen und Niederlagen behielten zuletzt (404 v. Chr.) Me Peloponnester die Oberhand. Das Bündnis der Athener wurde ausgelöst, die Wälle Athens und die „langen Mauern", welche die Stadt mit dem Hasen Piräus verbanden, wurden nieder-gerissen. Durch die Spartaner wurden dreißig Männer — man nannte sie die 30 Tyrannen — mit unbeschränkter Gewalt als Regenten in Athen eingesetzt und alle Freunde einer demokratischen*) Regierungssorm verfolgt und verbannt. Nach acht
*) Regierungsformen: Monarchie: ein einziges Staatsoberhaupt; dessen Gewalt stammt von Gott und wird entweder ererbt (Erbmonarchie», oder durch Wahl des ganzen Volkes, oder besonderer berechtigter Stände (Wahlmonarchie) übertragen. Aristokratie: die adeligen Geschlechter sind im Besitze der Staatsgewalt. Timokratie: die Staatsgewalt ist in den Händen der besitzenden Klassen nach Maßgabe ihrer Steuerleistungen. Demokratie: das ganze Volk übt die Staatsgewalt aus in seinen gesetzlichen Versammlungen und durch die von ihm bestellten Beamten. Die politischen Rechte werden in der Aristokratie ererbt, in der Timokratie erworben, in der Demokratie sind sie jedem Staatsbürger angeboren. Wenn in der Aristokratie nur wenige mit Ausschluß der andern Berechtigten die Gewalt an sich reißen, so artet sie zur Oligarchie aus; die Ausartung der Timokratie dadurch, daß die Reichsten alle Gewalt bekommen, heißt Plutokratie; wenn in der Demokratie die Stimmen nicht mehr
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Alexander der Trohe.______________________________________________45
benutzte die Gunst der Lage, um ein Heer durch die Thermopylcn zu führen; schon bedrohte er Theben und Athen. Jetzt beschloß das athenische Volk unter dem Eindruck einer flammenden Rede des Demosthenes zur Verteidigung der Freiheit von Hellas den Krieg; es verband sich mit den Thebanern, den alten Gegnern, zur Abwehr des Feindes, und ein athenisch-thebanisches Heer, in dem auch Demosthenes mitfocht, trat dem Feinde ent- ^ gegen. Bei Chäronea wurde im Jahre 338 die Entscheidungsschlacht mronta geschlagen. Der Kampf war hartnäckig und dauerte lange mit wechselndem Glücke; da durchbrach der achtzehnjährige Sohn Philipps, Alexander, an der Spitze der macedonischen Ritterschaft die Schlachtreihe der Thebaner, und nun muhten auch die Athener weichen. Der marmorne Löwe, den man zu Ehren der Gefallenen auf dem Schlachtfelde aufrichtete und der lange in Trümmern lag, ist heute wieder hergestellt.
Theben erhielt eine macedonische Besatzung. Athen wurde um der großen Erinnerungen willen, die sich an seinen Namen knüpften, von dem Sieger geschont und milde behandelt. In Korinth trat eine Versammlung der Abgeordneten fast aller griechischen Staaten zusammen und ernannte Philipp zum O b e r f e l d h e r r n für den Krieg gegen die Perser, der ein Rachezug werden sollte für den Einfall, den einst die Perser nach Griechenland gemacht hatten. Philipp schien den Höhepunkt des Glücks erreicht zu haben; da wurde er im Jahre 336 bei der Hochzeitsfeier seiner Tochter in feiner Hauptstadt durch einen Offizier seiner Leibwache, den er gekränkt hatte, 33€-ermordet.
Iv. pie macedonische Zeit. 338-146.
Alexander der Grotze. 336 — 323.
§ 48. Alexanders Anfänge. Philipps Sohn und Erbe war der damals Alexander, zwanzigjährige Alexander, der eine treffliche leibliche und geistige Ausbildung genossen hatte. Er hatte sich große Gewandtheit und Kraft des Leibes erworben, wie er z. B. damals bewies, als er das Roß Bucephalus bändigte, das niemand hatte besteigen wollen; es trug ihn nachher auf allen feinen Zügen. In den Wissenschaften war Aristoteles, einer der größten Philosophen des Altertums, sein Lehrer; sein Lieblingsbuch waren die Gesänge Homers, die er auch später immer bei sich trug; der Held, dem er nachstrebte, war der homerische Achill. Von der Begierde nach Ruhm war der Jüngling erfüllt; wenn er von einem neuen Erfolg seines Vaters hörte,
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1. Die Zeit der Pcrserkriege.
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in der! Tat waren sie es nicht. In viele Staaten, die zumeist nur auv einer Stadt und dem dazu gehörigen Landgebiet bestanden, war Hellas zerspalten; Fehden und Kriege waren häufig; nur im Peloponnes waren eine Reihe von Staaten zu einem Bunde vereinigt, an dessen Spitze Sparta stand.
Auch die Verfassungssormen waren verschieden. Ein Teil der Verfassungen, hellenischen Staaten, vor allen Sparta, hatte eine aristokratische Verfassung, andere, besonders Athen, waren demokratisch geordnet; endlich sehlte auch die Tyrannis nicht.
So ungefähr sah es in Griechenland aus, als die Hellenen ihre Freiheit, die ihnen über alles ging, gegen die Angriffe der Perser verteidigen muhten.
H. Die Wkülezett Griechenlands. 500—404.
1. Die Zeit der perserkriege.
Der ionische Aufstand.
§ 23. Den Anlaß zu den Perserkriegen gab der Versuch der ionischen Städte an der Westküste Kleinasiens, sich von der Herrschaft der Perser, die seit Cyrus auf ihnen lastete, zu befreien. Sie fanden dabei die Unterstützung der Städte Athen und Eretria; letztere Stadt lag auf Euböa. Und anfangs war der Feldzug von Glück begünstigt; S a r -des wurde erobert und niedergebrannt. Bald aber mußten die Ionier wieder zurückweichen, und die Athener zogen wieder heim. Einige Jahre später wurden die Ionier von den Persern in einer großen Seeschlacht bei der kleinen Insel Lade unweit Milet besiegt. Stadt auf Stadt wurde genommen. Der Aufstand war niedergeworfen. Darius aber gedachte sich nunmehr an den Athenern zu rächen, über deren Teilnahme an dem Kriege er sehr ergrimmt war; täglich, so wird berichtet, ließ er sich beim Mahle von einem Sklaven die Worte zurufen: „Herr, gedenke der Athener!" Er beabsichtigte auch das griechische Mutterland zu unterwerfen und seinem Reiche hinzuzufügen.
Die ersten beiden Perserzüge. 492 und 490.
§ 24. Der erste und zweite Perserzug. Im Jahre 492 sandte der Ton^n,u< König seinen Schwiegersohn Mardonius gegen die Hellenen aus. Das Heer zog an der Küste Thraciens hin, begleitet von einer Flotte, die am
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Darius Darius Mardonius
Der dritte Perserzug. 480 und 479.
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Piräus sich einen vortrefflichen Hafen schufen. Jetzt trat er dafür ein, daß sie sich eine starke Flotte von Dreiruderern, d. h. von Schaffen mit drei übereinander liegenden Ruderreihen, bauen sollten; dann würden sie nicht$er £ttfn' nur den Persern widerstehen können, wenn diese zurückkehrten, sondern sie würden auf diesem Wege ihre Stadt groß machen und zu der ersten in Hellas erheben können. Aristides, dem diese Gedanken als verwegen und gefahrbringend erschienen, bekärnpfte sie. Da ließ man das Scherbengericht zwischen beiden Männern entscheiden; Aristides mußte in die Verbannung gehen.
„Möge nie eine Zeit kommen", so betete er, als er Athen verließ, „die das Volk zwänge meiner zü gedenken!" Themistokles aber war nun, zum Glücke Athens, der anerkannte Führer des athenischen Volkes. Die Flotte wurde gebaut.
§27. Die Schlacht bei den Thermopylen. 480. Darius war über dem Plan, die Athener zu demütigen und Griechenland zu erobern, gestorben. Ihm folgte sein Sohn Xerxes, der die von seinem Vaterg^mfgen. beabsichtigte Unternehmung auszuführen beschloß. Die Völker Asiens bot er auf; in der mannigfaltigsten Bewaffnung sammelten sich ihre Aufgebote bei Sard e s; dazu kam die Menge des mitgeführten Viehs, die Wagen, die Dienerschaft, die Masse des Trosses. Ferner wurde eine Flotte von mehr als 1000 Schiffen vereinigt, die von den Phöniziern und anderen seefahrenden Völkern gestellt wurde. Über den Hellcspont wurden zwei Schiffbrücken gebaut; der Hinübermarsch dauerte sieben Tage und sieben Nächte. Dann zog das Heer durch Thracien und Macedonien, von der Flotte begleitet.
Die Halbinsel des Athos war durch einen Kanal durchstochen worden, damit die Flotte nicht wieder Schiffbruch litte. So näherte sich der Feind den Grenzen Griechenlands.
Mehrere griechische Staaten hatten die Aufforderung des Xerxes, ihm zu huldigen, befolgt, so Theben und Thessalien. Die übrigen aber waren entschlossen ihre Freiheit bis zum letzten Atemzüge zu verteidigen; auf deut Isthmus traten die Abgeordneten zusammen, und Sparta wurde als Haupt Öt®^nlbt"(^en des Bundes anerkannt. Während die Flotte an der Nordspitze Euböas die Schiffe der Gegner erwartete, nahmen die Landtruppen, einige tausend Mann stark, unter der Führung des Spartanerkönigs Leonidas in dem Engpaß der Thermopylen Stellung. Mancherlei erzählten sich nachher die Hellenen von jenen denkwürdigen Tagen: wie die persischen Kundschafter zu ihrer Verwunderung gesehen hatten, daß sich die Spartaner zum schweren Kampf festlich schmückten, das Haar kämmten und das Haupt mit Blumen kränzten; wie Leonidas dem persischen Boten, der die Griechen aufforderte
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Xerxes Xerxes Euböas Leonidas Leonidas
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Geschichte der Griechen.
die Waffen zu übergeben, zugerufen habe: „Komm und hole sie!"; und wie ein anderer Spartaner auf die Prahlerei des Persers, daß die Pfeile des persischen Heeres die Sonne verdunkeln würden, die lakonische Antwort gegeben habe: „Nun, so werden wir im Schatten fechten". Zwei Tage lang griffen die Perser an, immer neue Scharen herbeiführend; aber alle Stürme wurden von der unerschütterlichen Tapferkeit der Verteidiger abgewiesen. Da fand sich ein Verräter, der eine feindliche Abteilung auf Bergpfaden in den Rücken der Griechen führte. Als L e o n i d a s diese Meldung erhielt, ließ er den größten Teil des Heeres in Eile den Rückzug antreten. Er selbst aber blieb mit 300 Spartanern an Ort und Stelle stehen, da es ihnen, wie er sagte, die Ehre verbot zu fliehen; und ihm schlossen sich 700 Männer aus der böotischen Stadt Thespiäan, entschlossen für das Vaterland den Tod zu erleiden. So zog denn diese Schar in den letzten Kampf; nach heftiger Gegenwehr, und nachdem sie viele Femde getötet hatten, wurden sie alle erschlagen. An der Stelle, wo Leonidas siel, errichtete man nachher einen steinernen Löwen. Das Grabmal der gefallenen Spartaner aber schmückte der Dichter mit Versen, die in der Übersetzung Friedrich Schillers so lauten:
Wandrer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.
Indessen hatte die griechische Flotte nicht unglücklich gefochten. Als
aber die Nachricht von dem Ende des Leonidas eintraf, ging auch sie zurück
und versammelte sich in dem Sunde von Salamis; das Landheer der
Peloponnesier aber zog sich nach dem Isthmus zurück, wo Befestigungen errichtet waren.
Lurwande- § 28. Die Schlacht bei Salamis 480. Als sich nun die Masse des Athener. Persetcheeres durch Mittelgriechenland heranwälzte, konnten die Athener nicht hoffen, ihre Stadt verteidigen zu können. So verließen sie denn das Vaterland. Weib und Kinder und, soviel sie von der Habe retten konnten, brachten sie nach Salamis oder der Küste von Argalis hinüber; die Männer aber bestiegen die Schiffe. Denn die Schiffe waren nach Themistokles' Deutung die hölzerne Mauer, welche, wie das delphische Orakel geweissagt hatte, die Athener beschirmen würde. Nur wenige Athener faßten den Orakel-»ranb von spruch wörtlich und zogen sich auf die Akropolis hinter eine hölzerne Schutz-* ^el wehr zurück; diese kamen sämtlich um, da der Feind die Burg erstürmte und die Tempel und die Stadt niederbrannte.
Unter den Führern der griechischen Flotte herrschte indessen große Un-
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Der dritte Perserzug. 480 und 479.
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einigkeit, ob man in Salamis bleiben oder fiel) noch weiter zurückziehen sollte. Themistokles stellte ihnen vor, daß kein Ort zur Schlacht günstiger fei als der enge Sundvon Salamis, wo der Feind feine Übermacht nicht entfalten könne. Als trotzdem die Abfahrt beschlossen wurde, griff er zu einer List; er lieh durch einen treuen Sklaven dem Perserkönig sagen, er sei sein Freund und rate ihm die Griechen sofort zu umzingeln und anzugreifen; wenn er dies tue, so fei ihm der Sieg sicher. In der Tat ließ Xerxes jetzt auch den westlichen Ausgang des Sundes durch ferne Schiffe absperren; Aristides meldete es, der in der Stunde der Gefahr zurückkehrte. Nun mußten die Griechen kämpfen.
Uber 300 Schiffe hatten die Griechen, mehr als die doppelte Anzahl der eciiami*-Feind. Ein Trompetenstoß vom griechischen Admiralschiff gab das Zeichen zum Angriff; dann schlugen die Ruder in die Flut, der Schlachtgefang erscholl, und die Schiffe fuhren gegeneinander. Die Griechen, vor allen die Athener, kämpften mit der größten Tapferkeit; aber auch die Perser, deren König von einem Bergvorfprung aus den Gang der Schlacht beobachtete, hielten sich gut. Es war ein wirres Getümmel, in dem es darauf ankam, das Schiff des Gegners mit dem Schiffsschnabel in den Grund zu bohren, ihm durch eine geschickte Wendung die Ruder abzubrechen oder es zu entern. Endlich durchbrachen die Athener zuerst die feindliche Reihe; und nun wichen allmählich allenthalben die Perser zurück und flüchteten unter starken Verlusten an die Küste. Die Griechen hatten einen glänzenden Sieg errungen.
Noch war der Krieg nicht beendigt. Zwar Xerxes selbst begab sich auf den Heimweg. Aber er ließ Mardonius mit dem Landheer zurück; dieser bezog in Thessalien Winterquartiere.
§ 29. Platää und Mykale. 479. Die Athener konnten für den Winter in ihre Heimat zurückkehren; aber im Frühling 479 wurde Attika zum zweiten Male verwüstet, und wiederum flüchteten die Athener noch Wtas. Salamis. Jetzt erst nahte ein starkes griechisches Heer heran, befehligt von dem Spartaner Paufanias. Mardonius nahm Aufstellung in der Ebene Böotiens; bei der Stadt Platää kam es zur Schlacht. Der Tod des Mardonius, der auf weißem Rosse in der Mitte der Seinen focht, entschied den Kampf. Das feindliche Lager wurde erstürmt und gewaltige Beute gemacht. Die Griechen errichteten auf dem Schlachtfeld ein Siegeszeichen, dem delphischen Apollo aber weihten sie einen goldenen Dreifuß, der auf einer hohen, ehernen, schlangenförmigen Säule ruhte. Die Reste des feindlichen Heeres flüchteten durch Thessalien und Maeedonien der Heimat zu.
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Geschichie der Griechen.
Die Freiheit Griechenlands, griechische Bildung und griechisches Wesen waren gerettet.
Walt. An demselben Tage aber, an dem bei Platää die Perser besiegt wurden, errangen die Griechen einen zweiten Sieg bei dem Vorgebirge Mykale an der Westküste Kleinasiens. Eine griechische Flotte landete dort; das persische Lager wurde genommen, die feindlichen Schiffe, die ans Land gezogen worden waren, verbrannt. Die Folge dieser Schlacht war, daß die Griechenstädte aus den Inseln und an der Küste Kleinasiens das Joch der Perser abschüttelten und sich den Befreiern anschlossen. So folgte auf den Angriffskrieg der Perser der Angriffskrieg der Griechen auf das Perserreich.
Die Angriffe der Griechen auf das Perserreich.
§ 30. Der Aufschwung Athens und der attische Bund. Die Athener hatten, obwohl sie nicht den Oberbefehl geführt hatten, doch das größte Verdienst um Griechenlands Befreiung. Bald sollte ihnen auch die Führuug P°u'ania? In im Kampfe zufallen. Pausa nias nämlich, der indessen mit der Flotte der Verbündeten das wichtige Byzanz genommen hatte und dort wie ein unabhängiger Fürst schaltete, verlor durch seine unerträgliche Anmaßung und sein hochmütiges Benehmen das Vertrauen und die Neigung der Ionier, während er zugleich bei seinen eigenen Landsleuten in den begründeten Verdacht geriet, er pflege geheime Verbindungen mit dem Perserkönig, und nach Hause berufen wurde. Da. wurden die Athener, deren Feldherren damals Aristides und Simon, der Sohn des Miltiades, waren, von den Ioniern aufgefordert, ihrerseits die Führung zu übernehmen, und gingen gern darauf ein. Die Spartaner, die als eine Landmacht dem Seekriege überhaupt nicht geneigt waren und von der engen Berührung mit anderen Völkern eine Erschütterung ihrer überlieferten Sitten fürchteten, fügten sich darein und zogen sich vom Kriege zurück.
Der Die Athener schufen nun einen Bund, in dem die Leistungen an Geld,
Seebund. Schiffen und Mannschaften für jeden Staat bestimmt waren; diese wurden von A r i st i de s geordnet, der sich dabei wiederum als gerecht und uneigennützig bewährte. Der Bund umfaßte vornehmlich die ionischen Inseln und Küstenstädte; die Bundeskasse wurde in dem Heiligtum des Apollo zu D e * o s untergebracht.
Cimon. Der Krieg aber wurde tatkräftig fortgeführt. Cimon trat jetzt als
Feldherr am meisten hervor; er war ein tüchtiger Soldat, dazu ein Mann von ritterlichem, offenem Charakter und leutseliger Gesinnung, der sich bei dem Volke großer Beliebtheit erfreute. Seine glänzendste Tat war der Sieg
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